Warum die Wahl der richtigen Unterlage beim Kauf eines Obstbaumes wichtig ist


Wenn Sie planen einen Apfelbaum zu kaufen, spielt nicht nur die Sorte eine Rolle – auch die Unterlage, also der Wurzelteil, auf den die gewünschte Sorte veredelt wird, ist von zentraler Bedeutung. Sie beeinflusst maßgeblich die Eigenschaften des Baumes:


  • Wuchsgröße: Je nach Unterlage wächst der Baum stark, mittel oder schwach. Für kleine Gärten sind schwach (M26) oder mittelstark wachsende Unterlagen wie M7 oder M4 ideal, während die starkwachsenden Unterlagen M25, A2 oder Sämlinsunterlagen kräftige Bäume für große Gärten oder Streuobstwiesen entwickeln.
  • Standfestigkeit: Starkwachsende Unterlagen bilden tiefere Wurzeln und sind windfester. Schwachwachsende brauchen oft lebenslang einen Pfahl zur Stabilisierung, da sie sonst bei starkem Fruchtbehang kippen würden.
  • Frühzeitiger Ertrag: Schwachwachsende Bäume tragen oft schon nach wenigen Jahren Früchte, während starkwachsende oft deutlich länger brauchen.
  • Bodenansprüche und Pflege: Manche Unterlagen sind empfindlich gegenüber Trockenheit oder Staunässe. Die Wahl sollte also zum Standort passen.
  • Krankheitsresistenz: Einige Unterlagen bieten Schutz gegen Wurzelkrankheiten oder Nematoden.


Fazit: Die Unterlage bestimmt, wie groß dein Apfelbaum wird, wie schnell er trägt, wie viel Pflege er braucht – und ob er langfristig gesund bleibt. Gleiches gilt auch bei anderen Obstbäumen wie Birne, Kirsche, Plaumen. Eine Beratung beim Kauf lohnt sich also unbedingt!  Diese bekommt man selten bei einem Discounter, aber garantiert bei den guten Obstbaumschulen in der Region 


Die richtige Apfelsorte für deinen Gartenbaum – Alte ode Neue Sorten ?


Die Wahl der passenden Apfelsorte hängt von mehreren Faktoren ab: Standort, Pflegeaufwand, Geschmacksvorlieben und eventuelle Allergien. Hier ein Überblick, der dir die Entscheidung erleichtert:


Alte Apfelsorten – Charakter & Vielfalt

  • Besonders aromatisch und geschmacklich vielfältig
  • Meist deutlich gesünder als neue Sorten, da Sie noch die volle Kraft der fruchteigenen Gesundheitsstoffe (z.B. Polyphenole) besitzen, die modernen Sorten oft weggezüchtet wurden, um Optik und Transportfähigkeit zu verbessern.
  • Häufig besser verträglich für Allergiker (z. B. Boskoop, Gravensteiner, Goldparmäne), aber auch viele andere alte Sorten - siehe Bund Lemgo Apfelallergie.
  • Die meisten alten Sorten sind sehr vielseitig verwendbar als Tafelapfel, aber auch als Koch- oder Mostapfel.
  • Teil des kulturellen Erbes sind alte, lokale Sorten oft gut an regionale Böden angepasst


Empfehlung: Ideal für naturnahe Gärten und Streuobstwiesen oder wenn man Wert auf Geschmack, Gesundheit und Tradition legst.


Neue Apfelsorten – gezüchtet für den modernen Garten

  • Manche moderne Sorten eignen sich aufgrund gezielt gezüchteter Wuchseigenschaften besonders für kleine Gärten. Sehr kompakten Wuchs findet man hier insbesondere bei Spindelbäumen oder Säulenobst.
  • Neue Sorten gelten oft als resistent gegen Obstbaumkrankheiten (z. B. gegen Schorf oder Feuerbrand). Allerdings sind diese Resistenzen bei vielen Sorten genetisch zwischenzeitlich auch bereits häufig wieder durchbrochen. 
  • Gleichmäßiger Ertrag und gute Lagerfähigkeit
  • Geschmack manchmal weniger intensiv, häufig sehr süßlich
  • Für Allergiker oft weniger verträglich


Empfehlung: Praktisch für kleine pflegeleichte Gärten mit zu wenig Platz für "richtige" Bäume.


Fazit:

Wenn dir traditionellen Geschmack, gesundheitlicher Wert und die Verträglichkeit der Früchte wochtig ist, sind alte Sorten wie Berlepsch, Grafensteiner, Cox Orange - und viele andere alte Sorten - eine hervorragende Wahl.


Wer sich zwischenzeitlich an die süßlichen Geschmacksrichtungen der Handelsmarken gewöhnt hat, kann auch zu neuen Sorten wie Wellant, Santana oder Rebella greifen – teils sind diese auch für Allergiker geeignet.


Weniger geeignet für den Garten oder Streuobstwiesen sind die bekannten Handelssorten wie GoldenDelicius, Jonagold, Elstar, Gala, Breaburn etc. - da diese sehr empfindlich sind und sich ohne chemischen Pflanzenschutz im Hausgarten nicht gut entwickeln würden. Zudem sind diese Sorten für Apfelallergiker fast durchwegs unverträglich.


Eine gute Sortenberatung vor dem beim Kauf lohnt sich also unbedingt!  Diese bekommt man selten bei einem Discounter, aber garantiert bei den guten Obstbaumschulen in der Region.